Interview mit Hendrik Ismar

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Hendrik Ismar ist Trainer der 470er Junioren am Bundesstützpunkt Kiel-Schilksee und erfolgreicher Regattasegler. Schon als Jugendlicher nahm er an zahlreichen Regatten im Opti und 420er teil, in dem er auch seine erste Europameisterschaft bestritt. Anschließend stieg Hendrik erfolgreich in die 470er-Klasse um und nahm mehrfach an Weltmeisterschaften teil. Nach seiner aktiven Laufbahn wechselte er ins Trainer-Lager, zunächst studienbegleitend, seit 2007 hauptberuflich. Seit 2012 ist er unter anderem auch als Wettfahrtleiter des Westfälischen Yachtclub Delecke aktiv.
Wir haben ihn in Kiel besucht und befragt.

Faszination Segeln – Was heißt das für dich?
Das kommt auf die Art des Segelns an. Mit einer eingespielten Mannschaft in taktisch engen Situationen mit anderen Booten auf hohem Niveau zu racen, dabei die Symbiose aus Strategie, Taktik, Trimm, Wetterinterpretation, technischen Bootseinstellungen, Bootsspeed und Manövern perfekt miteinander zu vereinen, das alles reizt mich schon sehr. Regattasegeln ist für mich wie Schach auf einem sich ständig verändernden Schachbrett, kombiniert mit körperlicher Arbeit in der Natur.
Beim Fahrtensegeln im Urlaub spielen natürlich andere Aspekte eine Rolle. Da ist dieses unbeschreibliche Gefühl, wenige Minuten nach dem Ablegen zum Urlaubstörn bereits seit Wochen auf See zu sein und sein stressiges Berufsleben schon lange hinter sich gelassen zu haben. Und dann kommt noch diese scheinbar grenzenlose Freiheit in der Natur hinzu.

Dein persönlicher Hot Spot?
Da habe ich vier! Torbole am Gardasee, die Bucht von Palma de Mallorca, mein aktuelles Heimatrevier Kiel-Schilksee und mein früheres Heimatrevier, der Möhnesee!

Ein Erlebnis, das dich besonders geprägt hat?
Meine ersten Segelerfahrungen im Opti beim besten deutschen Segellehrer Franz-Josef „Daisy“ Herbst am Möhnesee.

Eine besondere Persönlichkeit im Segelsport?
Mein Bruder Philip, der seit 1991 bis heute immer wieder an Bord diverser Bootsklassen in Regatten gemeinsam mit mir durch dick und dünn geht und dabei meine Launen erträgt. Und der leider kürzlich verstorbene Paul Elvström.

Drei Dinge, die du immer an Bord haben musst?
Auf dem Trainermotorboot habe ich immer eine Trillerpfeife, einen Handpeilkompass und eine Videokamera dabei! Auf dem Segelboot sieht das etwas anders aus. Da habe ich eine nette, witzige Mannschaft, die zu allem bereit ist, viel Spaß und einen guten Rum oder Sherry für Rasmus und als Anlegegetränk an Bord.

Wenn nicht auf dem Wasser, wo trifft man dich?
Am Wasser, mit Blick aufs Wasser, in angenehmer Begleitung und mit einem Sundowner in der Hand.

Dein Segel-Highlight für das kommende Jahr?
Die EM am Gardasee im August, das ist schön nah an Torbole!