Deutsch-französische Jugendbegegnung

„Bienvenue en France!“ – „Herzlich Willkommen in Deutschland!“ heißt es seit vielen Jahren für zehn deutsche und zehn französische Nachwuchssegler, die im Rahmen einer deutsch-französischen Jugendbegegnung in das jeweilige Nachbarland reisen dürfen. Zusammen mit zehn einheimischen Jugendlichen werden sie vom DSV und dem französischen Seglerverband, Fédération Française de Voile (FFV), nach einheitlichen leistungssportlichen Kriterien zu den Jugendsportbegegnungen eingeladen.

Die Verbände achten bei der gemeinsamen Organisation darauf, die in beiden Ländern verbreiteten Jugend- und Jüngstenmeisterschaftsklassen abwechselnd in das Programm einzubeziehen. Dritter Partner ist das Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), welches dieses länderübergreifende Leistungssportprojekt aktiv fördert. Die Unterstützung der deutsch-französischen Leistungssportbegegnung ist für das DFJW mit dem Ziel verbunden, „die jungen Nachwuchssportler durch den persönlichen Kontakt und das gemeinsame Praktizieren für einen Dialog zu öffnen, der zu Kenntnissen über die Lebensweise im anderen Land führt und hilft, Vorurteile abzubauen und Unterschiede zu akzeptieren.“

Foto: Mitja Meyer
Foto: Mitja Meyer

Der Grundstein, um ein derartiges Ziel überhaupt erreichen zu können, wurde  am 22. Januar 1963 mit der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages gelegt. Noch im gleichen Jahr, am 05. Juli, vereinbarten die Länder die Gründung des DFJW. Der Gründungsauftrag besiegelte die enge Zusammenarbeit von Frankreich und Deutschland in der Jugendarbeit. Die Partner im Sport – wie der DSV – gehören dabei zu den Pionieren der deutsch-französischen Zusammenarbeit, denn Sport eignet sich besonders gut als Mittel für internationale Jugendbegegnungen.

Foto: Mitja Meyer
Foto: Mitja Meyer

Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur eines jeden Landes. Im Rahmen einer länderübergreifenden Jugendbegegnung im Sport bietet sich den Jugendlichen somit eine gute Gelegenheit, eine andere Kultur kennenzulernen. Sie kommen bei gemeinsamen Aktivitäten, die ihnen Spaß machen, schnell in Kontakt und auch die Verständigung im Sport gelingt leicht. Sport verbindet und so können Freundschaften im Nachbarland geknüpft werden. Durch das Zusammenleben vor Ort werden die Sportler/-innen mit den unterschiedlichen Lebensrhythmen konfrontiert und lernen auf diese Weise, Unterschiede zu akzeptieren. Die interkulturelle Kompetenz jedes/jeder Teilnehmer/-in kann sich durch solche Erfahrungen positiv entwickeln. Außerdem tragen internationale Begegnungen dazu bei, die eigene Persönlichkeit zu entfalten, den Horizont zu erweitern und Engagement zu beweisen. Daneben haben die Jugendlichen und Betreuer/-innen die Möglichkeit, Französischkenntnisse zu erwerben, beziehungsweise die vorhandenen Sprachkompetenzen anzuwenden und zu vertiefen. Die Jugendbegegnung ist somit eine wichtige Ergänzung zum Fremdsprachenunterreicht in der Schule. Damit nicht genug, in der Zeit des gemeinsamen Sporttreibens lernen die Beteiligten Unterschiede in den Trainingsmethoden und Trainingsbedingungen kennen und gewinnen auf diese Weise auch neue sportliche Impulse. Die Jugendlichen erleben Europa. Somit leisten deutsch-französische Begegnungen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Jugendlichen zu aktiven und toleranten Bürgern Europas.

Die deutsch-französischen Jugendsportbegegnungen bleiben den jungen Segler/-innen lange in guter Erinnerung. Daher heißt es hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder: „Leinen los!“ „Larguer les amarres!“

Einn herzliches Dankeschön an unsere Partner:

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